Die beiden Bienenvölker am GEWA music Standort in Adorf sind Mitte Oktober in ihr Winterquartier in Hirschfeld umgezogen. Ralf Rehm von DIE FIRMENBIENE ermöglichte uns einen kurzen Einblick in das Treiben im Bienenstock (auch „Beute“ genannt).
Nach den Sommerbienen (Außendienst) haben nun die Winterbienen (Innendienst) ihre Arbeit im Bienenstock aufgenommen. Anders als die Sommerbienen bleiben die Winterbienen ausschließlich im Bienenstock. Ihre Aufgabe: Die Königin den gesamten Winter hinweg vor Kälte zu schützen.
Ralf Rehm nahm sich außerdem Zeit für ein paar Fragen:
1. Wie ist die Idee entstanden, Bienenvölker an Firmen zu vermieten?
Alles fing an mit einer Anfrage eines Kunden aus der Automobilbranche, der einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten wollte. Das von uns ausgearbeitete Konzept funktionierte dann so gut, dass wir dieses letztlich auch Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen in der Region vorgestellt haben. Mit Erfolg: Nach gut eineinhalb Jahren dürfen wir mehr als 60 Firmen als „Bienenpaten“ betreuen.
2. Kann man sich einfach eine Beute in den Garten stellen und mit dem Imkern loslegen? Was gilt es zu beachten?
Prinzipiell: Ja. Es gibt hervorragende Fachliteratur für Imker-Anfänger*innen und auch im Internet findet man so einiges Wissenswertes zum Thema. Eine Mitgliedschaft bei einem Imkerverein ist zwar keine Pflicht, es empfiehlt sich dennoch mal vorbeizuschauen, um sich optimal auf das erste Bienenvolk vorzubereiten. Man sollte sich außerdem bewusst sein, dass der Sommerurlaub mit der Familie ziemlich sicher zu kurz kommen wird, denn Bienen arbeiten den kompletten Sommer hindurch. Es bedarf einer intensiven Hege und Pflege in dieser Zeit. Die Hauptsaison der Imkerin/des Imkers dauert von April bis Oktober. Übrigens: Um Zwistigkeiten mit den Nachbarn zu vermeiden, sollte man sich unbedingt vorher auch von diesen grünes Licht für die Haltung von Bienen einholen.
3. Wodurch eignet sich der Standort des Firmengeländes von GEWA music für Bienenvölker?
Die Bienen haben eine weitläufige Wiesenfläche direkt „vor der Tür“. Zudem bieten angrenzende private Gärten und kommunale Wald- und Grünflächen eine hohe Pflanzenvielfalt. Durch die zahlreichen Wasserstellen in der Umgebung sind die Bienen außerdem für trockene Sommer – wie in diesem Jahr – gewappnet.
4. Wie viel Honig haben die GEWA-Bienen dieses Jahr insgesamt produziert?
Beide Völker zusammen haben einen Honigertrag von ca. 75 kg erwirtschaftet. Dies beinhaltet die Frühjahrsblüte, die einen hohen Anteil an Raps enthält, sowie die Sommerblüte.
5. Sie haben doch bestimmt die eine oder andere nette Anekdote rund um Bienen und Honig für uns parat?
Allerdings! In meinem Urlaub besuchte ich eine sehr ländliche Gegend in Kenia, fernab von städtischer Infrastruktur und Versorgung. Dort habe ich erleben dürfen, wie die Menschen zähen Honig als Pflaster und zur Desinfektion von Wunden verwenden. Man vergisst oft, dass Honig weitaus mehr kann, als als süßer Aufstrich auf dem Brot oder bei Erkältung im Tee zu landen.
Wussten Sie außerdem, dass Bienen sich Gesichter merken können? Dieses Gedächtnis geben sie sogar an ihre Brut weiter. Es lohnt sich also als Imker*in für ein gutes „Betriebsklima“ oft bei den Bienen vorbeizuschauen!